Liturgy of Saint Inbetween

An original liturgy of myth, art, and ritual.

Every Cycle begins somewhere. Ours begins here, with a liturgy shaped not by tradition but by the stubborn fact that art creates its own authority.

We open this new cycle with a liturgy for a new saint, Saint Inbetween — the first to step forward from the blurred edges of myth, art, and ritual. These liturgies are part of our ongoing work: a mythology that grows alongside the performances, objects, and beliefs that shape our practice.

Let’s begin with a simple conviction:
Art is the force that moves us.
Art is the authority that frees us.
And every transformation begins at a threshold.

Saint Inbetween stands at that threshold.
For the first time, we captured a liturgy as an audio recording.


Hagiography

Before she bore a title, before the world knew what she was becoming, she was a wanderer between states of being — a girl drawn to cracks in the world, the places where silence holds its breath and something unseen begins to stir.

The First Sign was not glory but necessity.
The world misread it, as the world often does.

The Second Sign unfolded in the dark of her chamber —
her whispers mistaken for sin, her knowledge for danger.
Fear grew teeth in the hearts of those who claimed to love her.

The Third Sign came with the river:
the place chosen to judge her, to erase her,
to decide whether she would be marked pure or cursed.

And so it was.
She rose not cleansed, not condemned — but changed.
Seen by the eyes above the river,
recognized by the forces that watch the edges of becoming.
She emerged as Saint Inbetween:
keeper of thresholds, protector of those who stand in the space between who they were and who they are meant to be.


The sermon is not advice.
It is a blade
held out to you
with the tenderness of someone who knows what it costs to change.

The Prayer of Saint Inbetween

O Saint Inbetween,
you who walk the rim of worlds,
teach us the silence
that outlives the storm.

Keep us from the hands of fear,
from the mouths of judgment,
from the fire of those
who burn in the name of purity.

Bless the lovers in the dark,
the makers in the storm,
the hopeful in the fire.

When the water calls,
walk with us in the current.
When the night folds in,
be the light beneath the surface.

Saint Inbetween,
teach us the courage
to cross
when the world is torn.

And when we lose the way,
be the threshold
that bears us through.
So let it be done.


When the Saint reveals herself

When the Saint of thresholds rises
It is recognition.
A moment when the world tilts and something steps through you —
a realization that transformation does not ask for permission, only for honesty.

Saint Inbetween moves at the edge of every decision that feels like a fracture.
She stands with those who break from expectation,
those who risk the unknown,
those who carry a private fire through the dark.


This Liturgy marks the opening of an unfolding mythology.
More saints will emerge from our works —
born from pigment, craft, breath, performance,
from the unstable terrain where art becomes a living force.

Together, these liturgies form a Doctrine of Making:
a world built through story and ritual,
a place where transformation is not feared but followed,
and where art becomes the hand that leads you through the dark.

Saint Inbetween is the first threshold.
Cross with her.
Others are waiting.


GERMAN VERSION

Jeder Zyklus hat einen Anfang.
Unserer beginnt hier — mit einer Liturgie, die nicht aus Überlieferung geboren wurde,
sondern aus der unbeirrbaren Gewissheit,
dass Kunst ihre eigene Autorität hervorbringt.

Wir eröffnen diese Werkreihe mit einer Liturgie für eine neue Heilige: Saint Inbetween —
die Erste, die aus den verwaschenen Rändern von Mythos, Kunst und Ritual hervortritt.
Diese Liturgien sind Teil unserer fortlaufenden Arbeit:
eine Mythologie, die wächst und mit unseren Performances, Objekten und Überzeugungen verwoben ist.

Beginnen wir mit einer einfachen Überzeugung:
Kunst ist die Kraft, die uns bewegt.
Kunst ist die Macht, die uns befreit.
Und jede Verwandlung beginnt an einer Schwelle.

Saint Inbetween steht an dieser Schwelle.
Und zum ersten Mal haben wir eine Liturgie als Aufnahme eingefangen.


Hagiographie

Bevor sie einen Namen trug, bevor die Welt ahnte, was in ihr heranwuchs, war sie eine Wanderin zwischen den Zuständen des Seins — ein Mädchen, angezogen von den Rissen in der Welt, von jenen Stellen, an denen das Schweigen den Atem anhält und etwas Ungesehenes zu flimmern beginnt.

Das Erste Zeichen war nicht Triumph, sondern Notwendigkeit.
Die Welt deutete es falsch — wie sie es so oft tut.

Das Zweite Zeichen entfaltete sich im Dunkel ihrer Kammer — ihr Flüstern hielten sie für Sünde,
ihr Wissen für Gefahr.
Furcht bekam Zähne in den Herzen derer, die behaupteten, sie zu lieben.

Das Dritte Zeichen kam mit dem Fluss —
jenem Ort, den man wählte, um sie zu richten,
sie auszulöschen
und zu entscheiden, ob sie rein oder verflucht sei.

Und so geschah es.
Sie stieg nicht gereinigt empor,
nicht verdammt —
sondern verändert.
Gesehen von den Augen über dem Fluss,
erkannt von den Kräften, die die Ränder des Werdens bewachen.
Sie trat hervor als Saint Inbetween:
Hüterin der Schwellen,
Beschützerin all jener,
die im Zwischenraum stehen —
zwischen dem, was sie waren,
und dem, was sie werden sollen.


Dieser Semon ist kein Rat.
Er ist eine Klinge,
dir dargeboten
mit der Zärtlichkeit derer,
die wissen, was Verwandlung kostet.

Das Gebet der Saint Inbetween

O Heilige des Dazwischen,
du, die am Rand der Welten wandelt,
lehre uns das Schweigen,
das den Sturm überlebt.

Bewahre uns vor den Händen der Furcht,
vor den Mündern des Urteils,
vor dem Feuer derer,
die im Namen der Reinheit brennen.

Segne die Liebenden im Dunkel,
die Schaffenden im Sturm,
die Hoffenden im Feuer.

Wenn das Wasser ruft,
geh mit uns in den Strom.
Wenn die Nacht sich schließt,
sei das Licht unter der Oberfläche.

Heilige des Dazwischen,
lehre uns den Mut,
hinüber zu treten,
wenn die Welt zerreißt.

Und wenn wir den Weg verlieren,
sei die Schwelle,
die uns trägt.
So soll es geschehen.


Wenn die Schwellenheilige sich zeigt

Ist es ein Erkennen.
Ein Moment, in dem die Welt sich neigt
und etwas durch dich hindurchtritt —
die Einsicht, dass Verwandlung keine Erlaubnis verlangt,
sondern nur Wahrhaftigkeit.

Saint Inbetween bewegt sich am Rand jeder Entscheidung,
die sich anfühlt wie ein Riss.
Sie steht bei jenen,
die sich von Erwartungen lösen,
die das Ungewisse wagen,
die ein unsichtbares Feuer durch das Dunkel tragen.


Diese Liturgie markiert den ersten Schritt einer sich entfaltenden Mythologie.
Weitere Heilige werden aus unseren Werken hervortreten —
geboren aus Pigment, Handwerk, Atem, Performance,
aus jenem unruhigen Gelände, in dem Kunst zu einer lebenden Kraft wird.

Gemeinsam formen diese Liturgien eine Lehre des Schaffens:
eine Welt aus Geschichte und Ritual,
ein Ort, an dem Verwandlung nicht gefürchtet, sondern gesucht wird,
und in dem Kunst die Hand ist,
die dich durch das Dunkel führt.

Saint Inbetween ist die erste Schwelle.
Tritt mit ihr hinüber.
Auf der anderen Seite warten weitere.

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Marc Süß

Creative Director. Storyteller. Artist.
Owner of www.sweetspot.studio

Co-founder of www.hoehere-maechte.de

Artist at www.maison-douce.com

Running www.mothership.hamburg

http://marcsuess.com/
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